06/2020 - "Kolumne: Corona Spezial: Wie Unternehmen aus der Krise herauskommen": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Juni 2020 von Markus Urrutia
Wie Unternehmen aus der Krise herauskommen
KRISENMANAGEMENT. Markus Urrutia ist Unternehmensberater und Experte für die Entwicklung und Sanierung von Unternehmen. Er hat für die „Wirtschaft in Mainfranken“ wichtige Hinweise zusammengetragen, wie Unternehmen mit der aktuellen Situation umgehen können. Diesmal geben Experten Antworten auf die Frage, wie Unternehmen Fixkosten steuern und Liquidität sichern können.
"Fixkosten in Phasen wegbrechender Umsätze gehören zu den größten Risiken, denen Unternehmen ausgesetzt sind. Aber auch da gibt es Lösungen." Markus Urrutia, Consabis GmbH
Wenn Sie mich vor acht Wochen gefragt hätten, wie sich die Wirtschaft im Jahr 2020 entwickelt, hätte ich vermutlich geantwortet: "Ich stelle fest, dass sich erste Wolken am Horizont abzeichnen, aber mit einer guten Kosten- und einer selektiven Umsatzsteuerung sollte das bewältigbar sein." Kurz darauf war alles anders! Seitdem erlebt die Welt eine Krise, die allein in Deutschland schon jetzt aus meiner Sicht mindestens das Ausmaß der Krise der 1990er-Jahre hat. Im März lagen die Exporte Deutschlands auf einem historisch tiefen Niveau. Das ist nur die Vogelperspektive. Im Detail betrachtet, stelle ich zwei Arten von Krisenbetroffenheit fest. Es gibt die Krise der Unternehmen, die schlagartig unter der Schließung litten, und es gibt die Gruppe von Unternehmen, die es nicht so radikal getroffen hat, die sich aber mit dem Krisenmanagement vermutlich über einen längeren Zeitraum befassen müssen. Was für beide gilt, ist die ausgeprägte Notwendigkeit, Fixkosten zu minimieren und die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Fixkosten über Kurzarbeit minimieren
In vielen Unternehmen sind die Personalkosten der größte interne Kostenblock. Früher gab es zwei Möglichkeiten: das Personal profitabel auszulasten oder es zu reduzieren, falls es einem gesenkten Umsatzniveau angepasst werden musste. In Zeiten reduzierten Umsatzes mussten sich Unternehmen früher oft von wertvollen Mitarbeitern trennen, obwohl sie wussten, dass ihnen diese Mitarbeiter beim Wachstum nach der Krise fehlen werden. Noch heute können wir das in vielen Ländern mitbekommen. Bei uns haben Unternehmer mittlerweile zum Glück eine zusätzliche Option: das Binden der wertvollen Mitarbeiter an das Unternehmen und das parallele Kompensieren einer reduzierten Auslastung mittels des Kurzarbeitergeldes. Meiner Meinung nach ist dieses Instrument eine der stärksten Krisenhilfen, die unser Sozialsystem vorhält. Mitarbeiter machen den Erfolg und sollten entsprechend an das Unternehmen gebunden bleiben, damit es nach der Krise wieder erfolgreich wachsen kann. Ich rate Ihnen, dieses Instrument aktiv zu nutzen, damit Ihre Liquidität in der Krisenzeit nicht unnötig belastet wird, Sie dadurch stets zahlungsfähig bleiben und bestens aufgestellt sind, um nach der Krise wieder gestärkt wachsen zu können.
Zahlungsfähigkeit im Dialog mit der Hausbank sicherstellen
Trotz aller Vorsicht kann es in Zeiten unerwarteter, extremer Umsatzeinbußen zum plötzlichen Zahlungsengpass kommen. Ich stelle fest, dass für viele Unternehmen im Dialog mit den Hausbanken wieder neue Perspektiven entstehen. Es ist beruhigend zu erfahren, dass es oft die Möglichkeit gibt, stützende Kredite zu erhalten. Die Kredite sind dafür gedacht, einem akuten Problem die Bedrohung dadurch zu nehmen, dass man die Lösung auf einen größeren Zeitraum verlagert. Eine Finanzlücke, die heute existenzbedrohend ist, kann durch eine über den Kreditrückzahlungszeitraum gestreckte Finanzbelastung so abgemildert werden, dass sie bewältigbar wird. Ein Vorteil, dem viele Unternehmen ihren zukünftigen Erfolg verdanken werden – oftmals unterstützt nämlich der Faktor Zeit bei der Lösung einer herausfordernden Aufgabe. Bedenken Sie aber, dass Krisenüberbrückungskredite nur dann eine nachhaltige Hilfe darstellen, wenn sie während der nachfolgenden Wachstums- und Ertragsphase wieder eine solide Bilanz zwischen Eigenkapital und Krediten herstellen. So werden Sie anschließend wieder gerüstet sein, um auch die nächste Krise mit diesem hervorragenden Instrument zu meistern.
Um für diese zwei wichtigen Aspekte des Krisenmanagements – Kurzarbeit und die Bankenhilfe – mehr Klarheit zu bieten, habe ich die nachfolgenden Expertendialoge geführt.
"Die aktuelle Situation zeigt, dass Verträge regelmäßig überprüft und entsprechend angepasst werden müssen. Auch die Arbeitsverträge." Dorothea Burkard, Rechtsanwältin bei Bendel & Partner
Kurzarbeit ist ein arbeitspolitisches Instrument, um in Krisenzeiten den Mitarbeitern eine Arbeitsplatzperspektive zu geben und zugleich bei den Unternehmen die Belastung der Fixkosten zu reduzieren. Damit Sie von den Möglichkeiten der Kurzarbeit profitieren, habe ich die wesentlichen Aspekte zusammengestellt. Wichtig dabei ist, dass ein zweistufiges Verfahren durchlaufen werden muss.
1. Stufe: Einführung Kurzarbeit
Kurzarbeit kann grundsätzlich nicht einseitig durch den Arbeitgeber angeordnet werden. Sie ist in der Regel Ergebnis einer einvernehmlichen Einigung. Diese kann erfolgt sein auf der Rechtsgrundlage eines Tarifvertrages, einer Betriebsvereinbarung oder einer einzelvertraglichen Vereinbarung (Arbeitsvertrag oder Zusatzvereinbarung).
2. Stufe: Kurzarbeitergeld KUG
a) Voraussetzungen gemäß §§ 95 ff. SGB III
Die Corona-Pandemie führt in vielen Fällen zu einem erheblichen Arbeitsausfall. Neben einem unabwendbaren Ereignis (z.B. behördliche Betriebsschließung) oder wirtschaftlichen Gründen (z.B. Auftragsrückgang) muss der Arbeitsausfall vorübergehend und unvermeidbar sein. Um der Kurzarbeit eventuell entgegenwirken zu können, muss vor Einführung vor-handener Urlaub aus dem Urlaubsjahr 2019 eingebracht werden. Zudem müssen gegebenenfalls Überstunden- und Arbeitszeitkonten aufgelöst werden. Auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden wurde durch das Gesetz vom 13.03.2020 verzichtet. In diesem Zuge wurde auch beschlossen, dass nur mindestens 10 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr als 10 Prozent haben müssen. Im Betrieb muss mindestens ein Arbeitnehmer beschäftigt sein. Außerdem muss es sich um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung handeln. Das Arbeitsverhältnis darf weder gekündigt noch durch einen Aufhebungsvertrag aufgelöst sein, da sonst ein etwaiger Anspruch auf Kurzarbeitergeld (KUG) erlischt. Neu ist zudem, dass auch Leiharbeitnehmer einbezogen werden können.
b) Höhe
Das KUG beträgt 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns bzw. 67 Prozent für Arbeitnehmer, die mindestens ein Kind haben. Eine freiwillige Aufstockung durch den Arbeitgeber ist grundsätzlich möglich. Die Große Koalition hat zudem eine bis Jahresende geltende Erhöhung des KUGs beschlossen. Demnach soll bei einer Reduzierung der Arbeitszeit um mindestens 50 Prozent ab dem vierten Monat eine Aufstockung um 70 bzw. 77 Prozent und ab dem siebten Monat um 80 bzw. 87 Prozent erfolgen. Die Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden werden dem Arbeitgeber erstattet.
c) Folgen
Überstunden während des Kurzarbeitszeitraums sind grundsätzlich unzulässig, da diese ein Indiz für die Vermeidbarkeit des Arbeitsausfalls sein können. Überstunden dürfen daher nur in Ausnahmefällen angeordnet werden, z.B. zur Ausführung dringender Reparaturarbeiten oder zur Abwicklung eines einzelnen Eilauftrags. Bei Krankheit besteht ein Anspruch auf KUG für bis zu sechs Wochen. Bestand die Arbeitsunfähigkeit bereits vorher, erhält der Arbeitnehmer einen ergänzenden Anspruch auf Krankengeld gegen die Krankenkasse in Höhe des KUGs.
Urlaub kann grundsätzlich auch während der Kurzarbeitsphase genommen werden. Der Urlaubsanspruch kann gegebenenfalls in Folge der Kurzarbeitszeiten gekürzt werden, das Urlaubsentgelt hingegen bleibt auch während der Kurzarbeit in der üblichen Höhe bestehen.
Die Höchstbezugsdauer liegt im Grundsatz bei zwölf Monaten
Der Arbeitgeber hat den Arbeitsausfall bei der örtlich zuständigen Agentur für Arbeit anzuzeigen. Ein entsprechendes Formular zur Anzeige („KUG 101“) und zum Antrag auf KUG („KUG 107“) befinden sich auf den Internetseiten der Arbeitsagentur.
"Wer vor der Krise erfolgreich war, wird dies auch nach der Krise wieder sein." Jens Rauch, Vorstandsmitglied Sparkasse Mainfranken Würzburg
In Zeiten der Krise steht die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit bei den Unternehmen im Vordergrund. Die in der Vergangenheit gemachten operativen Gewinne haben hierfür bestimmt in vielen Fällen ein gewisses Polster geschaffen. Doch in Zeiten, in denen der Umsatz ganz rapide einbricht, ist dieses Polster oftmals schnell aufgebraucht, wenn nicht ergän-zende Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Liquidität verbessern
Ihre Hausbank wird Sie bei der Sicherung Ihrer Zahlungsfähigkeit mit zwei Maßnahmen unterstützen können: Stundung von Kreditraten und Bereitstellung von vertretbaren Finanzierungen – unter Einbindung von Fördermitteln und Krediten. Die regionalen Banken stehen somit, auch in dieser Zeit der Pandemie, zu ihrer Verantwortung. So hat die Sparkasse Mainfranken Würzburg in den ersten Wochen der Krise bereits mehreren 100 Unternehmen durch Stundungen von Kreditraten schnell und unbürokratisch Liquiditätsspielräume verschafft. Teilweise ist aber allein das Instrument der Stundung nicht ausreichend und es bedarf eines Kredites, um die Krise zu meistern. Aber: Jeder noch so gut gemeinte Hilfskredit muss irgendwann auch zurückgezahlt werden. Mit den Kunden muss demnach ein ganzheitliches Finanzierungskonzept gefunden werden – neue und alte Kredite werden entsprechend zu einer Gesamtlösung strukturiert.
Für die Kreditentscheidung ist die Leistungsfähigkeit des Unternehmens die wesentliche Basis. Dabei wird grundsätzlich von der Annahme ausgegangen, dass jedes Unternehmen, das vor der Krise erfolgreich war, dies auch nach der Krise wieder sein wird. Trotz aller Hilfsbereitschaft müssen wir uns aber alle im Klaren darüber sein, dass es für die Entscheidungen der Banken Regeln gibt, die auch in dieser Zeit bestehen. So werden Rahmenbedingungen durch gesetzliche Anforderungen, interne Regelwerke und auch die Vorgaben der Förderinstitute wie KfW und LfA vorgegeben. Um in diesem Kontext für etwas Vereinfachung zu sorgen, hat die KfW eine unbürokratische Unterstützung für Unternehmen entwickelt, die durch die Coronakrise zusätzlichen Finanzierungsbedarf haben:
Der KfW-Schnellkredit
Antragsberechtigt sind Unternehmen, die seit 1. Januar 2019 am Markt tätig sind, mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen und entweder im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 oder im Jahr 2019 einen Gewinn erzielt haben. Die Unternehmen bestätigen, dass sie zum 31.12.2019 kein Unternehmen in Schwierigkeiten gemäß der EU-Definition waren. Durch die 100-prozentige Haftungsfreistellung der KfW entfällt die sonst übliche Risikoprüfung der Hausbank. Über diese Fördermaßnahme kann der Kreditbetrag bis zu 800.000 Euro pro Unternehmensgruppe betragen. Unabhängig von dieser einfachen und schnellen Kreditvergabe, haben die Unternehmen den Blick auch darauf zu richten, dass auch diese Förderkredite in der Zukunft zurückgezahlt werden müssen.
"Wir stehen auch in dieser schwierigen Zeit fest an der Seite unserer Kunden. Selbstverständlich müssen wir eine Kreditprüfung durchführen, und die nehmen wir ernst. Vorrangig wollen wir aber die beste Lösung für unsere Firmenkunden finden." Holger Perrey, Niederlassungsleiter Mittelstand, Commerzbank AG, Würzburg
Wir, die Banken der Region, tun aktuell alles, um die Liquiditäts- und Kreditversorgung für unsere Firmenkunden zu sichern und sie bei der Bewältigung der Coronakrise zu unterstützen. Viele Unternehmen haben bestehende Kreditlinien in Anspruch genommen und benötigen trotzdem noch zusätzliche Liquidität oder einen Liquiditätspuffer. Alleine die Commerzbank hat coronabedingt im März und April mehr als 120 neue Finanzierungsanfragen mit einem Volumen von rund 400 Millionen Euro erhalten.
Die Förderbanken KfW und LfA bieten neue Wege aus der Krise
In den vergangenen Wochen haben sich Firmen voller Vertrauen an die Banken gewandt und nach Wegen gesucht, um die Coronakrise zu bewältigen. Die Firmenkundenbetreuer in Unter- und Oberfranken arbeiten aktuell mit Hochdruck daran, die Vielzahl an Anträgen zeitnah zu prüfen und an die KfW sowie andere Förderinstitute, wie z.B. die LfA Förderbank Bayern, weiterzuleiten. Etliche erste Kredite sind bereits zur Auszahlung gekommen. Dadurch haben Unternehmen, die unverschuldet in diese Krise gerutscht sind, eine neue positive Perspektive erhalten.
Der KfW-Unternehmerkredit
Eine 100-prozentige Haftungsübernahme für KfW-Schnellkredite bis 800.000 Euro für kleinere Unternehmen kann für Unternehmen bis zu einer bestimmten Größe eine gute Lösung darstellen. Für mittlere Unternehmen ist dieser Betrag oft zu klein. Es gibt eine Alternative dazu, bei der zwar die KfW die Bürgschaftszusage geringfügig reduziert, aber trotzdem noch den Großteil des Kreditrisikos trägt (90 Prozent für Unternehmerkredite). Somit ergänzen sich die Programme hervorragend. Aber nicht nur die Firmengröße spielt eine Rolle bei der Kreditaus-wahl. Auch bei den Konditionen, sowohl was den Zins als auch was die Tilgungs- und Sondertilgungsmöglichkeiten anbelangt, gibt es Unterschiede. Ich empfehle, im Dialog mit Ihrem Firmenkundenbetreuer die für Sie beste Lösung aus den zur Verfügungstehenden Möglichkeiten herauszuarbeiten: Positiv bei beiden Kreditarten ist die Laufzeit mit bis zu zehn Jahren, schließlich müssen diese zusätzlichen Kredite auch zurückgezahlt werden. Die Haftungsfreistellung hilft bei der Bewilligung von Krediten, aber sie ersetzt nicht die individuelle Risikoprüfung und die Entscheidung, ob ein Geschäftsmodell nachhaltig tragfähig ist. Wir Banken können und dürfen Kredite nicht einfach durchwinken. Um das zurzeit erhöhte Prüfungsvolumen zeitnah bewältigen zu können, wurden Prozesse beschleunigt und die internen Kapazitäten aufgestockt. Flexibilität und Kundenorientierung bedeutet in dieser Zeit auch, dass Banken über Kredite ohne eine Risikoübernahme durch die KfW entscheiden müssen. Dies ist Alltag und sollte selbstverständlich sein. Für langjährige Kunden, wo man sich gegenseitig vertraut und wir an das Geschäftsmodell glauben, hat die Commerzbank zum Beispiel einen internen Sonderfonds mit einem Volumen von 700 Millionen Euro eingerichtet. Fragen Sie also bei Ihrer Hausbank nach, es ist möglich, dass dort auch solche Lösungen vorhanden sind.
05/2020 - "Kolumne: Corona Spezial: Wie Unternehmen aus der Coronakrise herauskommen": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Mai 2020 von Markus Urrutia
Wie Unternehmen aus der Coronakrise herauskommen
KRISENMANAGEMENT. Markus Urrutia ist Unternehmensberater und Experte für die Entwicklung und Sanierung von Unternehmen. Er hat für die „Wirtschaft in Mainfranken“ wichtige Hinweise zusammengetragen, wie Unternehmen mit der aktuellen Lage umgehen können.
"In Krisenzeiten den Unternehmenswert sichern! Besonnenheit, Dialogbereitschaft und Liquiditätsmanagement sind jetzt die Erfolgshebel." Markus Urrutia, Consabis GmbH
Die Coronakrise: Unerwartet schnell war sie da. In Wellen wird sie unsere Wirtschaft in der nächsten Zeit belasten. Egal, ob noch verschont oder schon betroffen: Alle Unternehmen sollten sich spätestens jetzt mit den wesentlichen Instrumenten des Krisenmanagements vertraut machen. Und denken Sie bei Ihren Entscheidungen daran: Jede Krise hat ein Ende. Auch während der Krise gilt es, soziale Werte weiterzuleben und Gesetzestreue zu zeigen. Ihre Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, Vermieter und Banken waren stets Teil Ihres Erfolgs. Daran wird sich nichts ändern.
1. Transparenz schaffen
Eine kapitalintegrierte Unternehmenssteuerung ist jetzt wesentlich. Die klassische Gewinn- und Verlustrechnung, kurz BWA, wird um eine Liquiditätsplanung und -steuerung ergänzt. Notieren Sie Einnahmen, Ausgaben und Geldströme termingerecht. Berücksichtigen Sie Zuschüsse und Zahlungen von Kapitalgebern. Das Ergebnis Ihrer Rechnung muss im Rahmen bestehender Kredit- oder Kontokorrentzusagen noch immer eine positive Liquidität zeigen. Stundungen werden vorübergehend Ihre Liquidität positiv entwickeln. Prüfen Sie, wie zukünftige Stundungsfälligkeiten, Tilgungen und neue Zinsen Ihre Liquidität zusätzlich belasten. Auch dann brauchen Sie noch genügend flüssiges Kapital, um zahlungsfähig zu bleiben.
2. Liquidität sichern
Die Prioritätenliste heißt: Freisetzen von verborgenem Betriebskapital, zustehende Unterstützungen in Form von Zuschüssen oder Hilfen (z.B. Kurzarbeitergeld) nutzen, Stundungsmöglichkeiten finden, Überbrückungskapital organisieren, Sanierungsinstrumente der Insolvenzordnung anwenden. Ist die Krise unerwartet schnell eingetreten, wird man viele Instrumente parallel nutzen müssen. Das ist herausfordernd, aber dann überlebensnotwendig.
3. Belege abspeichern
Viele der Corona-Sondermaßnahmen erfordern den Beleg, dass aktuelle Schieflagen nicht schon vorher bestanden. Vermutlich wird dies im Nachhinein überprüft. Achten Sie daher auf korrekt gebuchte Summen- und Saldenlisten. Speichern Sie Ihre Offene-Posten-Listen, unberechnete Lieferscheine, ungebuchten Wareneingangsscheine, Kontoauszüge, BWAs, Auftragszusagen, Stornierungen, Zulieferer-ABs und eventuelle Lieferverzögerungen ab. Mindestens für diese Stichtage: 31.12.2019, 11.03.2020, Datum einer Antragstellung, Ankündigung oder Eintritt eines relevanten Ereignisses. Erstellen Sie zügig den Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres, um aussagefähig zur Höhe des Eigenkapitals zu sein.
4. Risikofaktor gebundenes Betriebskapital – heute an die Zeit nach der Krise denken
Irgendwann ist die Krise vorbei und Sie werden zwei Dinge bemerken:
a) Personen, mit denen Sie in der Krise faire Dialoge geführt und konstruktive Lösungen gesucht haben, werden Ihnen vermutlich die Treue zeigen.
b) Stundungen, die Sie beantragt haben, sind irgendwann zurückzuzahlen.
Es gibt einen dritten, meist unbemerkten Aspekt, der oft dafür verantwortlich ist, dass Unternehmen erst nach der Krise ins Wanken geraten. Die Ursache hierfür liegt im gebundenen Betriebskapital. Es ergibt sich vereinfacht aus der Differenz Ihrer Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten und den noch offenen Rechnungen, die zu Forderungen gegenüber Ihren Kunden führen. Dieser Differenz wird der Wert Ihrer Vorräte hinzugefügt. Das Ergebnis wird zum Umsatz (bzw. der Leistung) ins Verhältnis gesetzt. Nehmen wir mal 15 Prozent gebundenes Betriebskapital zum Umsatz an. Das würde bedeuten, dass eine Umsatzsteigerung von 10.000 Euro Ihr Konto um zusätzliche 1.500 Euro beanspruchen kann. Während der Krise hat Ihr Bankkonto gelitten und das anschließende Wachstum wird das Konto zusätzlich belasten. Die Lösung lautet: Kontrolliert wachsen, Preise und Gewinn streng im Blick haben, kurze Durchlaufzeiten sicherstellen, das Lager minimal halten, darauf achten, dass Ihre Kunden schnell zahlen, und hilfreiche Zahlungsziele mit Ihren Lieferanten vereinbaren. Dann wird die Rückkehr zum Erfolg finanzierbar. Lassen Sie sich von einem Experten hierbei unterstützen – es ist die Kür der Unternehmensentwicklug!
"Die aktuellen Sanierungserleichterungen erfordern Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein bei der Inanspruchnahme. Vertraglich Geregeltes gilt nach wie vor - nur ist der aktuelle Fall selten geregelt." Ulrich Schnapp, Rechtsanwalt bei Bendel & Partner
1. Lösungen im Dialog suchen
Die Coronakrise stellt für Vertragsbeziehungen eine enorme Herausforderung dar. Dies gilt in besonderem Maße für Verträge, die für die Beteiligten existenziell sind und für einen längeren Zeitraum fest abgeschlossen wurden (Dauerschuldverhältnisse). Regelungen zur höheren Gewalt, d.h. von Umständen, die sich der Kontrolle und Einflussnahme der Vertragsparteien entziehen, sind möglich, jedoch nur in seltenen Fällen vorhanden. Es gilt dann das gesetzliche Leistungsstörungsrecht, welches für diese Ausnahmefälle kaum praktikable Lösungen bietet und bieten kann. Die "Corona-Gesetze" schützen gerade bei Dauerschuldverhältnissen vor übereilten Entscheidungen und schränken zum Beispiel für Mietverhältnisse das Recht des Vermieters zur Kündigung wegen Zahlungsverzuges vorübergehend ein.
2. Erfahrungen nutzen
Pandemien und andere nicht beeinflussbare Leistungsstörungen werden zunehmen. Die aktuelle Krise bietet daher auch die Chance, bestehende Verträge zu überprüfen und für die Zukunft anzupassen. Verantwortungsbereiche sollten klar abgegrenzt und Folgen nicht abwendbarer Ereignisse transparent geregelt werden.
"Die Insolvenzordnung ist ein mögliches Instrument, um Firmen erfolgreich aus akuten Krisen zu retten." Peter Roeger, Sanierungsexperte und Insolvenzverwalter bei PLUTA
1. Insolvenzantragspflicht teilweise ausgesetzt
Die Pflicht zur Insolvenzantragstellung ist bis zum 30.09.2020 ausgesetzt. Das gilt für Unternehmen, die unmittelbar coronabedingt in die Krise geraten sind. Da der Nachweis des Zusammenhangs für den Geschäftsführer mit Risiken verbunden ist, gibt es eine Vermutungsregel: Er muss belegen, dass das Unternehmen zum 31.12.2019 zahlungsfähig war. Die vereinfachte Nachweispflicht nimmt aber nicht alle Risiken. Wenn am 31.12.2019 schon Krisenzeichen vorlagen und zum Nachweis, dass die Zahlungsfähigkeit nach der Krise wieder gegeben ist, sollte sich der Geschäftsführer bei der Bewertung seiner Rechte und Pflichten durch Experten unterstützen lassen.
2. Haftungs- und -Anfechtungsrisiken gesenkt
In dem Umfang, wie die Insolvenzantragspflicht nicht besteht, werden die Haftungsrisiken einer Insolvenzverschleppung für den Geschäftsführer suspendiert. Dritten und Gesellschaftern wird ermöglicht, trotz der Krise Darlehen zu gewähren und Sicherheiten für neue Darlehen zu erhalten, ohne dass hieraus haftungsrechtliche oder anfechtungsrechtliche Risiken entste-hen. Ebenfalls sollen die Geschäfte mit Unternehmen in der Krise nur unter sehr scharfen Voraussetzungen anfechtbar sein.
3. Antragsmöglichkeiten von Gläubigern eingeschränkt
Gläubiger eines Unternehmens dürfen bis zum 28.06.2020 nur dann wirksam einen Insolvenzantrag stellen, wenn die Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung bereits zum 01.03.2020 vorlag.
4. Besondere Regeln beachten
Wenn Sie dem Grunde nach insolvenzantragspflichtig sind, müssen Sie dies Ihren Geschäftspartnern mitteilen, da Sie andernfalls ggf. einen Eingehungsbetrug begehen. Zur Vermeidung einer Haftung nach § 64 GmbHG müssen alle Zahlungen daraufhin geprüft werden, ob sie zur Aufrechterhaltung oder Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes oder Umsetzung eines Sanierungskonzepts erforderlich sind.Es ist fortlaufend zu überwachen, ob die Voraussetzungen für den Wegfall der Antragsverpflichtung (geplante Zahlungsfähigkeit nach der Krise) noch vorliegen. Fallen diese weg, ist unverzüglich ein Insolvenzantrag zu stellen.
5. Der 1. Oktober 2020: Was passiert ab dann?
Ab dem 01.10.2020 besteht wieder die volle Insolvenzantragspflicht (bei Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung ohne positive Fortführungsprognose); das heißt, alle fälligen Verbindlichkeiten sind mit der vorhandenen Liquidität abzugleichen. Soweit sich hieraus eine Zahlungsunfähigkeit (Liquiditätslücke über 10 Prozent) ergibt, muss ein Insolvenzantrag gestellt werden. Soweit das Unternehmen mit seinen Gläubigern eine längere Stundung vereinbart hat, ist diese zu berücksichtigen. Nicht gezahlte Mieten, welche gemäß Art. 240 § 2 EinfGBGB aktuell bis zum 30.06.2022 nicht zu einer Kündigung führen, sind dadurch nicht gestundet und müssen bei den fälligen Forderungen berücksichtigt werden. Trotz Überschuldung besteht nur dann keine Antragspflicht, wenn eine positive Fortführungsprognose vorliegt.
"Jetzt geht es vorrangig um den Erhalt der Liquidität. Individuelle Regelungen mit dem Finanzamt können hierbei helfen." Rüdiger Pickel, Steuerberater ,Partner bei Pickel & Partner Wirtschaftsprüfer - Steuerberater - Rechtsanwälte
1. Zinsfreie Steuerstundung beantragen
Sie können für Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuerzahlungen Stundung beantragen, wenn diese bereits fällig sind oder fällig werden. Für die Umsatzsteuer gilt, dass diese nur für den jeweiligen Voranmeldungszeitraum separat auf Antrag zu stunden ist. Im Hinblick auf die Gewerbesteuer ist zu beachten, dass die jeweilige Stadt beziehungsweise Gemeinde über Stundungen entscheidet. Die Stundung von Lohnsteuer für den Arbeitgeber ist derzeit nicht möglich. Hier müssten sich die Arbeitgeber oder deren Steuerberater mit dem Finanzamt individuell in Verbindung setzen und Vollstreckungsaufschub beantragen. Der Antragsteller muss ohne ausführliche Begründung belegen, dass er unmittelbar und in nicht unerheblichem Ausmaß von der Coronakrise betroffen ist. Das ist einfacher, wenn sein Betrieb aufgrund einer Einzel- oder Allgemeinverfügung geschlossen wurde. Ist er mittelbar betroffen, weil die Kri-se durch Umsatzrückgänge, Lieferengpässe, Krankenquote et cetera ausgelöst wurde, die der allgemeinen Coronakrisenlage zuzuschreiben sind, gelten die allgemeinen Grundsätze.
2. Rückerstattung und Erlass von Steuervorauszahlungen beantragen
Als von der Coronasituation Betroffener können Sie parallel einen Antrag auf Erstattung der Umsatzsteuer-Sondervorauszahlung und auf Herabsetzung der Steuervorauszahlungen stellen, um so kurzfristig Liquidität zu erzeugen. Denken Sie jedoch bitte daran, dass bei Fälligkeit der Steuer diese wieder vorhanden sein muss.
3. Frühzeitige Abgabe der Steuererklärung
Eine frühzeitige Abgabe von Steuererklärungen, insbesondere aktuell für den Veranlagungszeitraum 2019, ist im Hinblick auf die Liquiditätsbeschaffung dann sinnvoll, wenn mit einer hohen Erstattung fest zu rechnen ist und ein nachträglicher Herabsetzungsantrag nicht mehr rechtzeitig gestellt wurde.
4. Verlustrücktrag nutzen
Für Zwecke der Erstattung von Einkommensteuer und Körperschaftsteuer können Verluste ein Jahr rückgetragen werden, nicht jedoch für die Erstattung von Gewerbesteuer. Ein solcher Verlustrücktrag ist auf eine Million Euro (bei Zusammenveranlagung zwei Millionen Euro) begrenzt. Ein nicht genutzter Verlust kann auf unbestimmte Zeit vorgetragen und in den nachfolgenden Jahren in Höhe von 60 Prozent der positiven verbleibenden Einkünfte verrechnet werden. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen Unternehmen in der Coronakrise eine Verlustverrechnung zeitlich vorziehen können. So sollen sie Verluste, die voraussichtlich im Jahr 2020 entstehen, pauschal bei der Berechnung der Steuervorauszahlungen 2019 angerechnet bekommen, um sich durch Anträge auf Herabsetzung der Vorauszahlungen 2019 entsprechend zusätzliche Liquidität zu beschaffen. Die Verlustverrechnung soll jedoch maximal auf 15 Prozent des Gewinns des Vorjahres begrenzt sein. Außerdem bleibt es voraussichtlich bei einem Verlustausgleich bis maximal eine Million Euro (bei Zusam-menveranlagung zwei Millionen Euro).
5. Umstellung des Wirtschaftsjahres
Sollte das Wirtschaftsjahr des Unternehmens vom Kalenderjahr abweichen und im Jahr 2020 mit einem hohen Gewinn abschließen, ist dieser im Rahmen der Veranlagung 2020 zu besteuern. Gleichzeitig könnte infolge der Coronakrise in den verbleibenden Monaten des Jahres 2020 ein Verlust entstehen, der sich erst im Rahmen der Veranlagung 2021 wegen des abweichenden Wirtschaftsjahres auswirken würde. Eine Verlustverrechnung in 2020 mit dem Gewinn 2019/2020 wäre dadurch zu erreichen, indem noch im Jahr 2020 das Geschäftsjahr auf Kalenderjahr umgestellt würde.
6. Liquidität durch Soforthilfen
Bund und Länder haben jeweils Soforthilfen in Form von Zuschüssen aufgelegt. Der gewährte Zuschuss ist kein Kredit, er muss nicht zurückgezahlt werden, wirkt sich aber auf den zu versteuernden Gewinn erhöhend aus. Beachten Sie bei Antragstellung auch das Kleingedruckte, um ggf. rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Der Geschäftsführer bzw. Inhaber verantwortet die Antragsberechtigung. Sie setzt voraus, dass infolge der Corona-Pandemie die fortlaufenden Einnahmen aus dem Geschäftsbetrieb voraussichtlich nicht ausreichen, um die Verbindlichkeiten in den auf die Antragstellung folgenden drei Monaten aus dem fortlaufenden erwerbsmäßigen Sach- und Finanzaufwand zu zahlen, und dass das Unternehmen am 31.12.2019 nicht in akuten Schwierigkeiten war. Bei Auslegung der Definition des Liquiditätsengpasses treten leider stetig ungeklärte Fragen auf, die womöglich erst bei späterer Prüfung der Anträge beantwortet werden. Nicht nachvollziehbar ist aus unserer Sicht, dass Personalkosten bei der Ermittlung des Liquiditätsengpasses nicht berücksichtigt werden sollen.
01/2020 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Richtig aufgestellt für wirtschaftliche Nachhaltigkeit!": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Januar 2020 von Markus Urrutia
Wie Gewinne erzielt werden und wie viel dafür investiert werden muss, wird im Geschäftsmodell beschrieben. Dabei kann es sein, dass ein Unternehmen mehrere Geschäftsmodelle parallel betreibt. Beispiele hierfür sind Tankstellen, die zugleich Brötchen verkaufen, Autovermietungen, die auch Gebrauchtwagenhändler sind. Ob Sie sich auf ein Geschäftsmodell beschränken oder mehrere parallel betreiben, ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass Sie die Logik Ihrer Geschäftsmodelle kennen und diese individuell zum Erfolgsmodell führen.
Jeder hat eins, nicht jeder weiß es! Welches Geschäftsmodell führt zum Erfolg?
Ohne Geschäftsmodell Gewinn zu machen, geht nicht. Oftmals erlebe ich aber Unternehmen, die sich ihres Geschäftsmodells nicht bewusst sind und es deswegen auch nicht aktiv steuern. Noch gefährlicher ist es, wenn ein Unternehmen auf mehreren Hochzeiten tanzt, aber kein Modell explizit steuert. Das Ergebnis: meist eine schlechte Kapitalrendite. Das heißt, dass Geld ins Unternehmen investiert, aber wenig Gewinn damit erzielt wird. Das Eigenkapital sinkt ständig und der Unternehmenswert wird vernichtet. Deswegen empfehle ich jedem Unternehmer, dass er in seinem Büro seine Geschäftsmodellskizze(n) an der Wand hängen hat. Es lohnt sich!
Unternehmenswert-Hebel 10 „renditestarkes Geschäftsmodell“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Eine Geschäftsmodellskizze gibt die Logik des Erfolgs wieder, auch gegenüber Ihren Kunden. Zusammengefasst ist dies die Landkarte Ihres Erfolgs.
- Besteht eine aktuelle Geschäftsmodellskizze?
- Bedient Ihr Geschäftsmodell einen wachsenden oder nachhaltigen Markt?
- Erfüllt Ihr Geschäft einen starken Bedarf und will der Zielmarkt, dass Sie diesen bedienen?
- Sind Sie sich bewusst, warum die Kunden gerade bei Ihnen kaufen wollen?
- Liegt Ihre Kapitalrendite dauerhaft über dem Durchschnitt?
Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen seit mehr als 20 Jahren auf dem Weg zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit und zu einer soliden Vermögensstruktur.
12/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Ziele erreichen! Ein wichtiger Schritt der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Dezember 2019 von Markus Urrutia
Sie haben ein Ziel? Sie wissen, wo Sie stehen? Und Sie wissen, auf welchem Wege Sie das Ziel erreichen werden? Viele Unternehmer bejahen diese Fragen sofort. Bei genauerem Hinsehen entdecken viele aber noch Verbesserungspotenziale in der Ausgestaltung der Strategie. Meist liegt das daran, dass der Begriff Strategie grob, aber nicht genau verstanden wurde. Ohne Strategie kann sich durchaus ein zufälliger Erfolg einstellen. Wo aber kein Erfolg vorliegt, ist die fehlende oder ungeeignete Strategie meist der Ursprung allen Übels.
Welche Strategie braucht ein Unternehmen?
Grundsätzlich gibt es zwei Strategiemuster: die ressourcenbasierte und die potenzialbasierte Strategie. Ersteres Muster ist die Pflichtübung, zweiteres die Kür. Beim ressourcenbasierten Ansatz leiten Sie die Strategie aus Ihren besonderen Stärken, Fähigkeiten, Fertigkeiten und aus Ihren Möglichkeiten ab. Sobald hier das gesamte Erfolgspotenzial ausgeschöpft ist, gehen Sie auf die Suche nach neuen Chancen, die allerdings erst mit eigenen Veränderungen erreichbar werden. Deswegen ist die potenzialorientierte Strategie meist der riskantere und auch der aufwendigere Weg. Allerdings bietet er auch zusätzliche Chancen des Erfolgs.
Unternehmenswert-Hebel 9 „Zielführende Strategie“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Kennzeichen einer vorbildlichen Strategie ist, dass alle ressourcenbasierten Möglichkeiten ausgeschöpft werden; die Hauptstrategie gliedert diese, ähnlich einem Stammbaum, in funktionale Teilstrategien auf, die mit Umsetzungsmaßnahmen versehen beplant und implementiert werden. Weiterhin ist es wichtig, dass die Strategie im Unternehmen bekannt ist und alle ihr Handeln danach ausrichten. Ist das geschehen, kann die Erweiterung um eine potenzialbasierte Strategie vorgenommen werden.
- Wissen Sie, was Sie besonders gut können und was Ihnen Gewinne beschert?
- Haben Sie eine leicht verständliche, ressourcenbasierte Unternehmensstrategie?
- Haben Sie funktionale Teilstrategien für Marketing, Vertrieb, Produkt, Einkauf, Personal, Kapital usw.?
- Kennen Ihre Mitarbeiter die Strategie und folgen dieser?
- Setzen Sie die Maßnahmen um, die zur Strategie benötigt werden?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und führen Sie Ihr Unternehmen zum Erfolg. Werden Sie nachhaltiger als andere Unternehmen.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
11/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Den Erfolg planen! Ein wichtiger Schritt der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im November 2019 von Markus Urrutia
Fehlende Auslastung. Auslastung, die zu Überstunden führt. Beides belastet den Gewinn. Fehlt Auslastung, bringen die bestehenden Fixkosten den Gewinn ins Wanken – Überauslastung kann genauso belasten: teure Überstunden, Fehler infolge des Termindrucks, erhöhte Erkrankungsquoten. Die ideale Auslastung bestimmt somit den Erfolg. Geschäftsentwicklungen frühzeitig zu erkennen und sein Handeln danach auszurichten, ist ein Schlüssel hierfür. Genau das geschieht bei der Planung Ihres Geschäftsverlaufs.
Strukturiert planen und spontan handeln. Geht das?
Planung ist nichts anderes als das Verstehen der wirtschaftlichen Zusammenhänge im eigenen Unternehmen und das Kennen der Handlungsoptionen. Planungsumfang und -zeitraum müssen zur Unternehmensgröße passen. Durch folgende vier Bausteine sollte sie geprägt sein: solide Umsatzeinschätzung, ausbalancierte Kosten-, bewertete Maßnahmen- und abgeleitete Finanzplanung. Weiterhin sollte die Planung so gestaltet sein, dass sie in geeigneten Abständen überprüft und gegebenenfalls korrigiert wird. Wer so strukturiert plant, schafft sich ein Werkzeug, um die richtigen Entscheidungen spontan und rechtzeitig fällen zu können. Wirtschaftlicher Erfolg ist die Folge.
Unternehmenswert-Hebel 8
„Pragmatische, strukturierte Planung“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Planung gilt als pragmatisch, wenn der Aufwand im optimalen Verhältnis zum Nutzen steht. Der Nutzen von Planung ist, dass erforderliche Entscheidungen frühzeitig und bei Bedarf sehr schnell gefällt werden können. Wirtschaftlicher Erfolg und strukturierte Spontanität werden dadurch erst möglich. Alle Entscheider im Unternehmen sollten die Planung kennen und sie für die eigenen Entscheidungsabläufe aktiv nutzen. Planung ist für Sie ein hilfreiches Führungsinstrument, wenn Sie folgende Fragen mit Ja beantworten können:
- Planen Sie den Umsatz strukturiert und umfassend?
- Planen Sie die kommenden zwölf Monate monatlich?
- Planen Sie variable und fixe Kosten differenziert?
- Sind geplante Veränderungsmaßnahmen im Plan eingearbeitet?
- Planen Sie neben dem Gewinn auch den Kapitalfluss?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und führen Sie Ihr Unternehmen zum Erfolg. Werden Sie nachhaltiger als andere Unternehmen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Bedeutung einer zielführenden Unternehmensstrategie, um den anhaltenden Erfolg zu sichern.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
10/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Erforderliche Veränderungen gekonnt meistern für einen nachhaltigen Gewinn": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Oktober 2019 von Markus Urrutia
Nichts ist so stetig wie der Wandel. Ständig ändert sich unser Umfeld. Neue Wettbewerber kommen, alte gehen, neue Techniken werden eingeführt, die Erwartungen und das Verhalten der Mitarbeiter ändern sich. Die Erfolgstheorie schlägt vor, dass sich Unternehmen stetig an neue Situationen anpassen. In der Praxis ist das aus zwei Gründen kaum machbar: Erstens ist nicht jeder neue Trend dauerhaft, zweitens suchen Kunden und Mitarbeiter Kontinuität; eine wichtige Grundlage des Vertrauens. Setzt sich jedoch ein Trend durch, ist die Fähigkeit zur Veränderung entscheidend für den Erfolg.
Kontinuität oder Veränderung. Was ist der richtige Weg?
Ohne Veränderung keine Verbesserung! Aber nicht jede Veränderung ist eine Verbesserung. Wichtig ist, dass der Markt, die Mitarbeiter, die Geldgeber und die strategischen Lieferanten weiterhin Ihnen ihr Vertrauen schenken. Klassische Handlungsfelder für Veränderungen sind die Sortiments- und Umsatzstruktur, die Kosten-, Fertigungs- beziehungsweise Stand-ortstruktur, die Mitarbeiteranforderungen, die Abläufe, die Lieferantenrolle und die Kapitalisierungsstruktur. Egal welches dieser Handlungsfelder gerade im Fokus steht – wichtig ist, dass die Menschen, die davon betroffen sind, sich gern an der Veränderung beteiligen. Denn Menschen machen den Erfolg und damit auch die erfolgreiche Veränderung.
Unternehmenswert-Hebel 7 „Intelligente Verbesserung“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Eine Verbesserung gilt als intelligent, wenn man sie nicht wahrnimmt, diese aber den nachhaltigen Erfolg sichert. Nachhaltige Trends werden dafür frühzeitig erkannt. Mit allen Betroffenen wird eine behutsame Anpassung des alten in einen neuen, nachhaltigen Zustand geschaffen. Das Ergebnis: Ihr wirtschaftlicher Erfolg begeistert über Jahre hinweg. Die nachfolgenden Fragen helfen dabei, herauszufinden, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten:
- Prüfen Sie ein Mal pro Jahr neue Trends auf ihre Nachhaltigkeit?
- Hinterfragen Sie wiederkehrend, in welchem Handlungsfeld Sie Anpassungsbedarf haben?
- Haben Sie einen jährlichen Veränderungsplan?
- Beteiligen Sie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Geldgeber aktiv an Ihrem Veränderungsvorhaben?
- Bilden Sie Aufwand und Nutzen geplanter Veränderungen in Ihrem Unternehmensplan ab?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens. Werden Sie nachhaltiger als andere Unternehmen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Bedeutung einer integrierten Unternehmensplanung, um den anhaltenden Erfolg zu sichern.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
09/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Gute Mitarbeiter sind die Voraussetzung für einen nachhaltigen Gewinn": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im September 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern mit Markus Urrutia
Gute Mitarbeiter sind die Voraussetzung für einen nachhaltigen Gewinn
Mitarbeiter machen den Erfolg! Gleichzeitig stellen sie in vielen Unternehmen den größten Fixkostenblock dar. Sie prägen den Unternehmenswert wie kaum etwas anderes. Überdurchschnittliche Leistungen der Mitarbeiter bescheren Ihnen überdurchschnittliche Gewinne; auf der anderen Seite drückt der Kostenblock unausgeschöpfter Mitarbeiterpotenziale das Unternehmensergebnis. Kurz gesagt: Die Investition in die besten Mitarbeiter muss sich unter dem Strich durch einen steigenden Unternehmenswert bestätigen. Je besser das gelingt, umso nachhaltiger ist Ihr Team aufgestellt.
Mitarbeiterwert oder Mitarbeiterkosten. Was ist die richtige Einstellung?
Mitarbeiter sind Ihre Investition in den Erfolg. Ob das stimmt, prüfe ich gern über die Personalproduktivität. Bei dieser Kenngröße vergleiche ich den Personalaufwand, die Mitarbeiterkapazitäten und die Entwicklung des Rohergebnisses miteinander. Welche Effekte beeinflussen diese Größe? Zunächst zum Aufwand: Das Einkommen der Mitarbeiter wird durch den Markt geprägt. Unterschiedlich ist die Anzahl der Mitarbeiter, denen Sie dieses Einkommen zahlen. Je höher die Erkrankungsquote oder Abwesenheitsquote, umso höher ist der Mitarbeiterbedarf. Nun zum Rohergebnis. Es steigt mit der Anzahl von Kunden, die begeistert sind von der Leistung Ihrer Mitarbeiter. Diese Größe gilt es zu maximieren.
Unternehmenswert-Hebel 5 „Optimale Personalproduktivität“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Attraktive Unternehmensgewinne sind meist das Ergebnis eines starken Mitarbeiterteams. Drei Dinge fördern dies und schaffen eine maximale Personalproduktivität: Die Kompetenz passt zur Aufgabe, das Umfeld sorgt für die passende Motivation, Befugnisse und Führungsmodell fördern Maximalleistungen. Die nachfolgenden Fragen helfen herauszufinden, ob Sie hier auf dem richtigen Weg sind. Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit JA beantworten:
- Machen Sie Produktivitätsmessungen?
- Ist Ihre Krankenquote rückläufig?
- Steigt das Rohergebnis stärker als der Personalaufwand?
- Haben Sie ein günstiges Verhältnis zwischen direkten Mitarbeitern und Verwaltung?
- Sorgen Sie für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens. Werden Sie beliebter als andere Unternehmen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Bedeutung, wichtigen Veränderungsbedarf zu erkennen, und der Fähigkeit sich anzupassen, um den anhaltenden Erfolg zu sichern.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
08/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Pragmatische Abläufe/ begeisterte Kunden. Entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im August 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia |
Pragmatische Abläufe/begeisterte Kunden. Entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn „Der Weg ist das Ziel“ – ein oft zitierter Spruch. Lieber ist er mir aber in der erweiterten Form: „Der Weg zum Erfolg ist das Ziel.“ Dabei stellt sich die Frage, was ist der Weg zum Erfolg? Meiner Auffassung nach sind es die Abläufe im Unternehmen, die dazu führen, dass der Kunde die bestellte Ware oder das gewünschte Dienstleistungsergebnis pünktlich und in der erwarteten Qualität bekommt. Abgerundet werden die Erfolg bringenden Abläufe durch ein Minimum an verursachten Kosten. Das Ergebnis sind begeisterte Kunden und ein attraktiver Gewinn am Jahresende. Die Ablaufqualität bewerten: Lieferleistung ist die zentrale Bewertungszahl. Immer wieder stelle ich in den Unternehmen fest, dass die Nettobearbeitungszeit eines Auftrags ein Bruchteil der Gesamtlieferzeit ist. Wartezeiten, Liegezeiten, Improvisationszeiten und Korrekturzeiten nehmen oft mehr als 75 Prozent der Gesamtdurchlaufzeit in Anspruch. Dieser unproduktive Durchlaufanteil ist meist die Ursache für unvorhergesehene Lieferverzögerungen, er verteuert den Auftragsdurchlauf und bindet überproportional viel Kapital – denn bezahlt ist die herumliegende Rohware ja schon. Mit der Kennzahl „Lieferleistung“, welche die Produktivzeit eines Auftragsdurchlaufes mit der Gesamtzeit vergleicht, erkennen Sie schnell, wie pragmatisch Ihre Abläufe sind. Je höher der Wert, desto besser. Eine nachhaltige Gewinnentwicklung ist die Folge. Unternehmenswert-Hebel 5 „kundenorientierte Abläufe“. Machen Sie Ihren Selbst-Check: Dem Kunden sind zwei Dinge wichtig, wenn er sich für Sie entscheidet: der Preis und Ihre Zuverlässigkeit. Liefern Sie pünktlich die gewünschte Qualität, wird der Kunde begeistert sein und bei Ihnen wiederkaufen. Der nachhaltige Erfolg stellt sich ein. Damit Ihnen das besonders gut gelingt, sollten Sie eine maximale Lieferleistung anstreben. Die nachfolgenden Fragen helfen dabei, festzustellen, wie erfolgreich Ihre Abläufe sind. Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können: • Erfassen Sie die Bestände im Betrieb regelmäßig? Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens. Werden Sie agiler als andere Unternehmen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich |
07/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Agile Kostenstrukturen entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Juli 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia
Agile Kostenstrukturen entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn
Kosten dürften nur anfallen, wenn sie für den Umsatz erforderlich sind. Ausgabenentscheidungen müssen aber oft gefällt werden, bevor der Umsatz sicher ist. Man nennt das unternehmerisches Vorabrisiko. Kommt ein sicher geglaubter Umsatz nicht, erwarten Mitarbeiter trotzdem Ihr Gehalt und Banken die Leasing- und Zinszahlungen. So etwas belastet den Jahresgewinn, die Fixkostenfalle hat zugeschlagen. Der einzige Trost dabei: Umsatzbezogene, variable Lieferleistungen konnten noch vermieden werden. Je mehr das im Verhältnis zum Umsatz gelingt, umso agiler sind Ihre Kostenstrukturen.
Kontinuität und Flexibilität. Wie passt das zusammen?
Lieferfähig sein, sobald der Kundenbedarf besteht. Um das zu ermöglichen, muss ein Unternehmen oft Investitionsentscheidungen treffen, bevor eine Umsatzzusage gegeben wird. Möglichst flexible Kostenstrukturen begrenzen dabei das Risiko. Erfolgreiche Unternehmen beschränken ihre Fixkosten auf solche mit strategischer Bedeutung. Meine Erfahrung zeigt, dass folgende vier Fixkostenarten von besonderer strategischer Bedeutung sind: interne Fertigung, um den Schutz von Produktgeheimnissen zu wahren, das Geheimhalten ganz besonderer Fertigungsabläufe, das Eigenfertigen eines regelmäßigen Bedarfs, den kein Lieferant preiswerter anbietet, sowie das Vorhalten von extern nicht verfügbaren Kapazitäten.
Unternehmenswert-Hebel 4 „Agile Kostenstrukturen“. Machen Sie Ihren Selbstcheck:
Ungeplant rückläufige Umsätze?! Gut, wenn Sie jetzt die Kosten im gleichen Verhältnis abbauen könnten. Die verbleibenden Kosten sind eine Folge der Fixkostenremanenz. Diese wird festgestellt über den Break-Even-Point. Je niedriger dieser Wert ist, umso unabhängiger sind Sie von einzelnen Kundenentscheidungen. Die nachfolgenden Fragen helfen dabei festzustellen, wie agil Ihre Kostenstrukturen sind. Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit JA beantworten:
Sortieren Sie Ihre geplanten Ausgaben in fixe und variable Kosten?
- Ist Ihr Rohergebnis deutlich höher als die Summe Ihrer Betriebskosten?
- Ist Ihr Rohergebnis nur in geringem Maße durch Bestandsveränderungen beeinflusst?
- Sind Ihre Fixkosten begrenzt auf die mit strategischer Bedeutung?
- Steuern Sie aktiv die kontinuierliche interne Auslastung?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens. Werden Sie konjunkturstabiler als andere Unternehmen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Bedeutung kundenorientierter Abläufe für den gesteigerten Unternehmenswert.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen Ihren Unternehmenswert steigern können.
06/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Produktive Kosten - entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Juni 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia
Produktive Kosten – entscheidend für einen nachhaltigen Gewinn
Mit den Kosten ist es wie mit unserer täglichen Kost. Es gibt gesunde Kost und es gibt Kost, die wir zwar gerne essen, doch meist schadet sie unserem Körper. Ebenso gibt es gute, produktive Kosten und belastende Kosten, für die ein Unternehmen keine Anerkennung vom Kunden erhält. Jeder hat sie, keiner möchte sie, aber leider ist es in der Praxis nicht immer leicht, diese zu vermeiden. Spätestens jedoch, wenn der Gewinn stark darunter leidet, sollte das Verhältnis zwischen produktiven und schlechten Kosten zugunsten der guten, der nutzenbringenden Umsatzkosten optimiert werden.
Jede Ausgabe hinterfragen! Aber ohne Kosten kein Umsatz!
Entscheider überlegen stets, wofür das Geld ausgegeben wird. Und doch gibt es Wettbewerber, die mit weniger Aufwand höhere Gewinne erzielen. Kostenbewusste Anbieter prüfen regelmäßig, ob die getätigten Ausgaben den produktiven Kosten, also Kosten, die Kunden honorieren, zugeschrieben werden. Erfolgreiche Unternehmen gestalten ihre Produkte oder Leistungen so, dass sie mit minimalem Personalaufwand und mit weniger Maschineneinsatz geschaffen werden und die dafür von Lieferanten zugekauften Leistungen kostengünstiger erworben werden können. Sie suchen Wege für die maximale Arbeitsproduktivität, die perfekte Auslastung und einen minimalen Materialeinsatz. Jeder eingesparte Unproduktive-Kosten-Euro kann ein Euro mehr Gewinn sein.
Unternehmenswert-Hebel 3 „Produktiver als der Wettbewerb“. Machen Sie Ihren Selbstcheck:
Die Kosten können nicht weiter gesenkt werden, der Gewinn würde darunter leiden. Dann sind diese Ausgaben Investitionen in den Erfolg. Sobald es nur noch „produktive Umsatzkosten“ gibt, ist die maximale Wettbewerbsfähigkeit erreicht. Man spricht dann von Kostenbenchmark. Die nachfolgenden Fragen helfen herauszufinden, ob bei Ihnen die produktiven Kosten überwiegen: Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten:
• Kennen Sie den Teil Ihrer Kosten, den Kunden honorieren?
• Hinterfragen Sie regelmäßig Ihre Material- und Personalkosten?
• Verbessern Sie regelmäßig das Verhältnis Betriebskosten zu Rohergebnis?
• Steigt bei Ihnen der Wert Rohergebnis pro bezahlte Arbeitsstunde?
• Sie haben keinen Arbeitsschritt, den Ihnen nicht ein Lieferant zu niedrigeren Kosten bietet?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens, indem Sie produktiver als Ihr Wettbewerb sind. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Fixkostenfalle und wie diese vermieden wird.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
05/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Preise durchsetzen, Gewinne erzielen. Entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Mai 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia
Preise durchsetzen, Gewinne erzielen. Entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg
Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Der Unterschied sind die Kosten. Immer wieder versuchen Unternehmen, den eigenen Erfolg über eine Steigerung der Verkaufsmenge zu erreichen. Mal abgesehen von der reduzierten Wirkung auf den Gewinn – mit der steigenden Menge steigen auch die Kosten –, stoßen sie bei diesem Vorgehen schnell an Grenzen: Kapazitätsengpässe und fehlende Arbeitskräfte blockieren sie. Besser ist es, optimale Preise durchzusetzen. Das wirkt 1:1auf den Gewinn. Man spricht dann vom erreichten Umsatzerfolg.
Preiswert: Wann erkennt der Kunde den Wert Ihrer Leistung an?
Die Angst vor einer Unterauslastung und vor dem Wettbewerb ist das Glück der Einkäufer. Anbieter betreiben teilweise eine regelrechte Auftragsjagd und akzep- tieren dabei einen geringen Umsatzerfolg. Sinnvoller ist es, Käufer zu suchen, die die eigenen Besonderheiten durch faire Preise honorieren. Leichter gesagt als getan. Oft fehlen dafür die Bewertung der eigenen Stärken und die Frage: Für wen bin ich von ganz großem Nutzen? Die Eigenschaft-Vorteil-Kundennutzen-Argumentation wird dadurch zu selten angewandt. Kunden werden aber nur mehr Geld ausgeben, wenn sie verstanden haben wofür. Es ist die Aufgabe des Anbieters, dem Kunden zu beweisen, dass es sich lohnt, die Leistung durch faire Preise zu honorieren.
Unternehmenswert-Hebel 2 „Gewinnprägende Preispolitik“. Machen Sie Ihren Selbst-Check:
Umsatzerfolg bedeutet, dass Sie ausgelastet sind und zwar durch Kunden, welche die angebotene Leistung durch ein attraktives Preisniveau honorieren. Dafür präsentieren Sie die Leistung empathisch. Das heißt, Sie versetzen sich bei Ihren Argumenten in den Bedarf Ihres Kunden. Die nachfolgenden Fragen helfen herauszufinden, ob Sie eine gewinnprägende Preispolitik verfolgen: Ideal ist es, wenn Sie alle Fragen mit Ja beantworten können:
• Kennen Sie Ihre Produkt-, Vertriebs-, Marken- und Zusatzvorteile gegenüber dem Wettbewerb?
• Sind Ihre Vorteile für den größten Teil Ihres Kundenstamms von entscheidendem Nutzen?
• Erzielen Sie eine Preisentwicklung, die mindestens die Kostenentwicklung deckt?
• Ersetzen Sie regelmäßig „preisdrückende“ Altkunden durch „preiswilligere“ Neukunden?
• Sind Ihre Kapazitäten an den erzielbaren Umsatzerfolg angepasst?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens, indem Sie bessere Preise als Ihr Wettbewerb erzielen. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit der Bedeutung produktiver Kosten für den gesteigerten Unternehmenswert.

04/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Umsatzerfolg, Segmenterfolg, Fundamente des nachhaltigen Gewinns": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im April 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia
Umsatzerfolg, Segmenterfolg, Fundamente des nachhaltigen Gewinns
Geld verdienen mit den getätigten Geschäften. Einen Umsatzerfolg erzielen. Das Ziel jedes Unternehmers. Leider gelingt das aber nicht mit jeder gestellten Rechnung. Immer wieder kommt es vor, dass die Kosten den Verkaufspreis überstiegen haben. Was tun? Die Rechnung nicht stellen, das hilft meist nicht, denn die Kosten sind ja schon entstanden. Meist wird man in den sauren Apfel beißen und auf die Mischkalkulation hoffen. Sollte sich dann in der Mischung aus allen Rechnungen ein Erfolg zeigen, spricht man vom Segmenterfolg.
Preise hoch, die Kosten runter, wenn das nur immer so einfach wäre.
• Erzielen Sie mit jedem Kunden im Jahresverlauf einen Segmenterfolg?
• Erzielen Sie mit jedem Marktsegment einen Erfolg im Jahresverlauf?
• Ist der Gewinnverlust infolge der Verlustumsätze geringer als 35%?
• Sind die Umsatzerfolge nachhaltig wiederkehrend?
• Folgen die Verlustumsätze einer bewussten unternehmerischen und strategischen Entscheidung?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens über einen nachhaltigen Segmenterfolg. In der nächsten Ausgabe befasse ich mich mit dem Beitrag einer nachhaltigen Preispolitik für den gesteigerten Unternehmenswert.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
03/2019 - "Kolumne: Unternehmenswert steigern - Gewinn & Nachhaltigkeit & Vermögen - die Bausteine des Unternehmenswertes": Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im März 2019 von Markus Urrutia
Kolumne: Unternehmenswert steigern von Markus Urrutia
Der Unternehmenswert. Eine sachliche Größe. Sie dokumentiert am besten den Erfolg eines Unternehmens und dessen Entwicklung. Warum ist das so? Ein starkes Unternehmen macht mehr Umsatz, als es Kosten hat. Es hat stets genug Geld in der Kasse angespart, um die anstehenden Zahlungen zu begleichen, und ist so aufgestellt, dass der heutige Erfolg voraussichtlich noch lange anhält. Diese Kriterien müssen bei der Berechnung eines Unternehmenswertes mathematisch in Bezug gebracht werden. Deshalb empfehle ich grundsätzlich, ein Unternehmen über den Unternehmenswert zu steuern und sich auf die positive Entwicklung dieser Größe zu konzentrieren.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit macht Unternehmen wertvoll:
Gewinn und Vermögen, zwei Größen, die Sie regelmäßig dem Jahresabschluss, der BWA oder dem internen Berichtswesen entnehmen.
Dagegen ist die wirtschaftliche Nachhaltigkeit eine Größe, die normal nur bei der Feststellung von Unternehmenswerten zum Beispiel für eine Nachfolgeregelung ermittelt wird. Sie sollten diese Größe in Ihr Berichtswesen fest aufzunehmen, um damit regelmäßig die erfolgreiche Entwicklung Ihres Unternehmens erkennen zu können bzw. die erfolgreiche Arbeit der Unternehmensführung dokumentiert zu sehen. Ermittelt wird diese über einen normierten Kriterienkatalog.
Die 10 Hebel der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit im Selbst-Check:
Hinterfragen Sie Ihr tägliches Handeln. Mit den Antworten auf folgende zehn Fragen entwickeln Sie ein Gefühl für Ihre wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
• Mit welchem Umsatz verdienen Sie Geld und warum machen Sie Verlustumsätze?
• Sind Ihre Kosten niedriger als die Ihres Wettbewerbs?
• Honorieren Ihre Kunden den Wert Ihrer Leistung und erzielen Sie gute Preise?
• Ist Ihre Organisation flexibel und dynamisch oder leben Sie in einer Fixkostenfalle?
• Stellen Ihre Mitarbeiter einen bedeutendenTeil Ihres Unternehmenswertes dar?
• Sind die Abläufe in Ihrem Unternehmenpragmatisch und kundenorientiert?
• Sie erkennen Verbesserungen. Führen Sie diese schnell nutzenbringend ein?
• Planen Sie Ihren Umsatzerfolg bewusst und erfüllen diesen Plan regelmäßig?
• Setzen Sie sich qualitative und wirtschaftliche Ziele, die Sie regelmäßig erreichen?
Haben Sie ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit einer starken Kapitalrendite?
Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig und entwickeln Sie den Erfolg Ihres Unternehmens. Ab der nächsten Ausgabe werde ich mich jeweils einer dieser Fragen vertiefend widmen.
Unternehmensentwickler Markus Urrutia ist Experte für Unternehmenswerte und begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einer soliden Vermögensstruktur und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In dieser Praxisreihe gibt er Ihnen jeden Monat einen Tipp, wie Firmen ihren Unternehmenswert steigern können.
02/2019 - "Was ist mein Unternehmen wert?" Artikel in der Zeitschrift "Wirtschaft in Mainfranken" im Februar 2019 von Markus Urrutia
Was ist mein Unternehmen wert?
INTERVIEW
Ist der Unternehmenswert die zentrale Größe des Erfolgs? Fest steht: Der interne Unternehmenswert vereint in einer einzigen Zahl die Kriterien, die den heutigen Unternehmenserfolg ausmachen. Um auch für morgen bestens aufgestellt zu sein, steuern immer mehr Chefs ihr Unternehmen nach genau dieser Größe. Markus Urrutia, Unternehmensentwickler und Unternehmenswertexperte, begleitet Projekte zur Unternehmenswertsteigerung sowie -sanierung. Für die WiM erklärt Urrutia, was der Begriff Unternehmenswertsteuerung bedeutet.
Herr Urrutia, Sie sind Unternehmensentwickler. Ist das etwas anderes als ein Unternehmensberater?
Markus Urrutia: Ein Unternehmensentwickler ist ein besonders spezialisierter Unternehmensberater.
Worin liegt die Besonderheit?
Ich messe den Erfolg meiner Betriebsbegleitungen an der positiven Entwicklung des Unternehmenswertes, suche die Potenziale im Umsatz und leite daraus die erforderliche Kostenstruktur ab. Es gibt noch ein drittes Merkmal. Der Unternehmensentwickler begleitet auch die positive Entwicklung des Unternehmens vor Ort und gibt Impulse und Anleitungen zur Entwicklung aus eigener Kraft.
Wie wird man Unternehmensentwickler?
Man kann es nicht studieren, man muss es sich erarbeiten. Parallel zum Maschinenbaustudium habe ich bei einer Beratungsgesellschaft die Methodengrundlagen erlernt. Im Beruf entwickelte ich mich vom Verkäufer für technische Güter bis zum Vorsitzenden der Geschäftsführung in einem produzierenden Unternehmen. Im Mittelpunkt stand da stets das Wachstum. Ab 2009 kam Sanierungserfahrung dazu.
Was kennzeichnet die Unternehmen, die Sie begleiten?
Es sind die Aufgabenstellungen. Und zwar unabhängig von der Unternehmensgröße, obwohl es meist mittelständische Unternehmen sind. Ich begleite Wachstumsprojekte und stelle dabei die Kapitalisierung sicher, begleite Unternehmen in der Nachfolge oder beim Gesellschafterwechsel inklusive der Unternehmenswertermittlung, Verhandlungsbegleitung, helfe eventuell bei der Kandidatensuche oder der Finanzierung. Meist unterstütze ich auch die übernehmende neue Führung in der Einarbeitung, beim Denken in Unternehmenswerten oder bei der Wiederherstellung eines Unternehmenswertes.
Was meinen Sie mit „Wiederherstellung des Unternehmenswertes“?
Der Gewinn, die Nachhaltigkeit und das Vermögen prägen den Unternehmenswert. Nach turbulenten Zeiten müssen diese Grö- ßen in einem Unternehmen wieder aufgebaut werden. Ich erstelle dazu vor Ort Gutachten, welche die Sanierungsfähigkeit belegen, und erörtere diese mit Banken. Manchmal muss ich auch Wege für eine gesetzlich geregelte, sanierende Eigenverwaltung vorbereiten oder selbst als temporäre Führungskraft wirken. All das aber immer mit dem Ziel, eine positive Zukunft für das Unternehmen zu erreichen.
Was ist der Vorteil, den internen Unter- nehmenswert in den Mittelpunkt zu rücken?
Es ist die Aussagekraft dieser Größe.
Bei der Führung eines Unternehmens geht es immer um eine Frage: „Steigere ich durch mein Handeln den Wert meines Unternehmens?“ Da liegt es nahe, diese Frage mit einer Größe „interner Unternehmenswert“ direkt zu beantworten, anstatt viele Zahlen zu lesen, die das Ganze nur umschreiben.
Heißt das, dass ein Unternehmen mit nur einer Zahl gesteuert werden kann? Ja, solange der Unternehmenswert einen positiven Trend ausweist. Ist dem nicht so, erkennen Sie schnell, welche Hebel wieder auf Erfolg zu stellen sind. Sie verstehen die verursachenden Einflüsse. Denn der Unternehmenswert wird aus nachvollziehbaren Buchhaltungsgrößen ermittelt und in einem Wirkbaum dargestellt. Er ist eine sachliche, kalkulatorisch nachvollziehbare Größe und deswegen gut geeignet, um die Erfolgsentwicklung eines Unternehmens pragmatisch zu beschreiben.
Wie kamen Sie auf diese Methode der Unternehmenssteuerung?
Eher durch einen Zufall, während der Werksbegehung im Rahmen einer Erstanalyse bei einem Mandanten. Mir fiel auf, dass an Maschinen, die erfolgreich produzierten, grüne Lampen leuchteten, an denen aber, die einen Bedienereingriff erforderten, eine rote Signallampe an war. Der Unternehmer fragte mich: Warum hat nicht auch mein Unternehmen so eine Funktionsampel? Warum muss ich mir immer den Erfolg meines Handels aus so vielen Zahlen, aus der BWA, aus internen Berichten herleiten? Da dachte ich mir, er hat recht!
Und dann haben Sie die Methode entwickelt?
... Einige Wochen später bewertete ich ein Unternehmen. Der Mandant wollte wissen, ob seine Firma tatsächlich erfolgreich ist. Bei einem solchen Auftrag werden die Leistung, der Erfolg, die Nachhaltigkeit und der Vermögensstand festgestellt und in einem indikativen Unternehmenswert zusammengefasst. Ich dachte: Warum das Unternehmen nicht gleich mittels Unternehmenswert steuern, anstatt diesen nur zu Sonderanlässen feststellen zu lassen?
Haben Sie die Idee, den Erfolg des Unternehmens über diese zentrale Größe zu steuern, in der Praxis schon erprobt?
Ja, schon in etlichen Erfolgsbeispielen. Auch bei Begutachtungen oder Berichterstattun- gen gegenüber Kapitalgebern findet diese Art der Erfolgsdarstellung Anklang. Es ist eine einfach nachvollziehbare Größe, die den aktuellen Erfolg und eben auch die Fortführungsperspektive des Erfolgs als Zahl wiedergibt.
Wie heißt also nach Ihrer Meinung die Formel moderner Unternehmenswertführung?
Der Unternehmenswert ergibt sich aus drei Größen: aus dem Unternehmenserfolg (erwirtschafteter Gewinn), aus dem Vermögen und aus der Nachhaltigkeit. Diese Hauptgrößen werden miteinander in Bezug gebracht. Der erwirtschaftete Gewinn ist nur annäherungsweise der Gewinn laut BWA. Die BWA zeigt auch Sondereffekte, die einen erhöhten Gewinn zufolge haben, aber nicht aus dem betrieblichen Geschehen entstanden sind, sondern betriebsfremde Effekte. Nachhaltigkeit wiederum ist mittels Benchmarking greifbar. Man vergleicht sein eigenes Handeln an zehn Kriterien, die in einer Vielzahl belegter Beispiele für wirtschaftliche Nachhaltigkeit gesorgt haben, und berechnet den Erfüllungsgrad.
WiM: Vielen Dank für das Gepräch.
14.09.2018 - CONSABIS unterstützt Duplomatic bei der Unternehmensentwicklung
CONSABIS unterstützt Duplomatic bei der Unternehmensentwicklung. Im Rahmen einer geplanten strategischen Partnerschaft mit einem deutschen, anerkannten Hersteller von Hydrauliksystemen erteilt Duplomatic an CONSABIS den Auftrag zur Analyse der Leistungsstärke des deutschen Unternehmens. Dabei standen die Fragen im Vordergrund, welche Marktposition hat der strategische Partner, wie ergänzen sich die Kompetenzen und die Marktzugänge, wie ergänzt sich das Sortiment, für eine nachhaltig profitable Marktbearbeitung. Da ein eventueller späterer Erwerb vonGesellschaftsanteilen nicht ausgeschlossen wurde, war ein weiterer Auftragsinhalt, das Durchführen eines Rendite Quick Checks und einer Business Due Diligence.
“Zu unserem Wort stehen wir und bevor wir uns in eine strategische Allianz, mit späterer Option, Gesellschaftsanteile zu erwerben begeben, ist es uns wichtig, den strategischen Partner genau zu verstehen. Hierfür wurde uns CONSABIS empfohlen. Das methodische Vorgehen, das Analyseergebnis, die Bearbeitungsgeschwindigkeit, die konstruktiven Empfehlungen und der Pragmatismus von CONSABIS haben uns begeistert. Wir haben in den vergangenen Jahren etliche Firmenbewertungen durchführen lassen, aber das gelieferte Ergebnis von CONSABIS hat für uns einen überdurchschnittlichen Mehrwert. Wir freuen uns auf neue gemeinsame Projekte“ Roberto Maddalon, CEO und Gesellschafter von Duplomatic.
Duplomatic Motion Solutiuon ist ein international tätiger und im Markt etablierter Anbieter für Automatisierung und Antriebssysteme. In den vergangenen 6 Jahren, ist die Unternehmensgruppe stetig gewachsen. Von einer Betriebsstätte zu den heute 7 internationalen Standorten in Europa, USA und China. Der heutige Hauptsitz ist in Parabiago bei Mailand in Italien. Das Unternehmen macht einen Umsatz von ca. 80 Millionen Euro.
Anlässlich einer Podiumsveranstaltung der IHK zum Thema „Wie wird ein Unternehmen erfolgreich alt?“ nahm Markus Urrutia, Gründungspartner der CONSABIS, am Mittwoch, 28.02.2018 im Tattersall in Bad Kissingen bei der Jubiläumsveranstaltung zum 175-jährigen Bestehen der IHK Würzburg-Schweinfurt teil.
Aus den begleiteten Nachfolgeregelungen in Unternehmen fasst Urrutia zusammen, hat er gelernt, wie wichtig es ist, in solchen Phasen eine gute Mischung aus langjährigen, sehr erfahrenen Mitarbeitern und jungen, die Zukunft gestaltenden Mitarbeitern zu erreichen. Darüber hinaus, stellt er die drei Grundformate einer Nachfolgeregelung im Mittelstand vor:
- Innerfamiliäre Nachfolgeregelungen, bei denen es darauf ankommt, dass die nachfolgende Generation an den Erfolg der vorausgehenden Generation anknüpft und zugleich das Unternehmen auf die Herausforderungen der neuen Generation ausrichtet. Ein anspruchsvoller Spagat, bei dem wir den Generationenwechsel regelmäßig begleiten.
- Veräußerung des Unternehmens an einen neuen Gesellschafter, der das Unternehmen im Sinne der erfolgreichen Unternehmenshistorie/vergangenheit fortführt. Hier achten wir darauf, dass eine faire Bewertung und eine ehrliche Perspektive für die wohlverdienten Mitarbeiter des Unternehmens sichergestellt sind.
- Eher selten aber doch eine sehr gute Lösung bei der die Unternehmerfamilie sich auf die Gesellschafterrolle konzentriert und die Geschäfte des Betriebes durch eine starke, erfahrene Führungsmannschaft im Sinne der Unternehmerfamilie fortgeführt werden. Consabis begleitet diesen Prozess sowohl in der Personalauswahl als auch im Etablieren von Führungs-, Steuerungs- und Überwachungsinstrumenten, damit die Unternehmerfamilie den Überblick über die Unternehmenswerte erhält und zugleich der Unternehmensführung das Vertrauen schenken kann und ihr die Freiräume für ein erfolgreiches Handeln geben kann.
Die prominent besetzte Podiumsrunde stellte heraus, dass nur jene Unternehmen erfolgreich alt werden können, die ihre Nachfolgeregelung gut lösen. Die Führung müsse dabei nicht zwangsläufig innerhalb der Familie weitergegeben werden. Das Fürstenhaus zu Castell etwa setzt bei der Führung seiner Unternehmen – Bank, Forstwirtschaft, Ackerbau und Weinbau – traditionell auf die Kompetenz externer Manager. „Wer erfolgreich sein will, braucht Kompetenz und braucht Spezialisten“, erklärte Ferdinand Fürst zu Castell-Castell, „die kann es, muss es aber nicht unbedingt in der Familie geben.“
Der Lohrer Unternehmensentwickler Markus Urrutia betonte die hohe Bedeutung, sich frühzeitig um die Nachfolge zu kümmern. „Je später Sie beginnen, desto länger, schwieriger, und aufwändiger wird es.“ Scheitert die Nachfolge steht nicht zuletzt die Zukunft des Unternehmens auf dem Spiel.
Peter Heil, Geschäftsführer der 111 Jahre alten Firma Otto Heil Hoch- Tief- Ingenieurbau und Umwelttechnik aus Eltingshausen, Landkreis Bad Kissingen, hat 2014 eine eigene Akademie gegründet, um Mitarbeiter zu binden und dem Fachkräftemangel zu begegnen.
(v.l.): Diskutieren, wie ein Unternehmen erfolgreich alt wird: Dr. Georg Hanen, Hanen Management Consulting, Lohr am Main (li.), Matthias Horx, ZukunftsInstitut, Frankfurt am Main (2.v.l.), Ferdinand Fürst zu Castell-Castell, Fürstlich Castell´sche Bank, Fürstlich Castell´sches Domänenamt, Castell (re.), Peter Heil, Otto Heil Hoch- Tief- Ingenieurbau und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Eltingshausen, (2.v.r.) und Markus Urrutia, Consabis GmbH, Lohr am Main (3.v.r.), moderiert von Jürgen Gläser, BR (Mitte) Foto: Main-Post / Becker
27.02.2018 - Consabis GmbH begleitet den vorläufigen Insolvenzverwalter Peter Roeger von MICHEL Fenster GmbH
Das oberfränkische Unternehmen MICHEL Fenster aus Burgkunstadt hat am 26. Februar beim Amtsgericht Coburg Insolvenzantrag gestellt.
Die knapp 60 Mitarbeiter wurden über die aktuelle Lage informiert. Die Gehälter der Beschäftigten sind für drei Monate über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme wurde entschieden: „Der Geschäftsbetrieb des Fensterbauers wird vollumfänglich fortgeführt. Die Kunden können sich darauf verlassen, weiterhin beliefert zu werden.“ Nicht nur bestehende Aufträge werden weiter ausgeführt, sondern auch neue Aufträge angenommen. Auch Lieferanten können bei Neubestellungen sicher sein, ihr Geld zu erhalten.
Grund für den Insolvenzantrag sind Liquiditätsschwierigkeiten durch Probleme beim Working Capital und insbesondere einen zu hohen Bestand an fertigen Erzeugnissen. Das Unternehmen hat angesichts von jahreszeitbedingten Verzögerungen beim Einbau von Fenstern deutlich weniger Einnahmen als geplant, während die Ausgaben für die Lieferanten weiter anfielen. Hinzu kommt ein hoher Preisdruck in der Branche. Der Fensterhersteller konnte diesen finanziellen Engpass nicht überbrücken, so dass der Insolvenzantrag unumgänglich war.
Die MICHEL Fenster GmbH mit Hauptsitz in Burgkunstadt und einer Niederlassung in Marktgraitz ist seit über 50 Jahren ein Hersteller von Fenstern und Türen. Das Unternehmen setzt dabei auf handwerkliche Tradition und modernste Fertigungsanlagen. MICHEL Fenster hat einen hohen Qualitätsanspruch, eigene Fachhandwerker sorgen für die qualifizierte Montage vor Ort.
Das Unternehmen und der vorläufige Insolvenzverwalter werden unterstützt vom Unternehmensentwickler und Restrukturierungsmanager Markus Urrutia von CONSABIS aus Lohr am Main. Der Experte erklärt: „Das Unternehmen hat einen guten Umsatzmix und bietet qualitativ hochwertige Fenster und Türen. Das sind gute Voraussetzungen, um den Geschäftsbetrieb fortführen zu können. Unser Ziel ist, einen Investor zu finden, der dem Traditionsunternehmen und den Mitarbeitern eine langfristige Perspektive ermöglichen kann. Wir werden daher in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche mit potenziellen Investoren führen."
Über CONSABIS – GmbH, Unternehmensentwicklung und Strukturmanagement
CONSABIS - die Gesellschaft für Unternehmensentwicklung mit Sitz in Lohr am Main begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einem gesteigerten Unternehmenswert oder zur Fortführung des Unternehmenswertes über den Generationswechsel. Je nach Ausgangslage kommen erprobte Vorgehensmuster zur Anwendung, sei es die Projektsteuerung bei Sanierungsverfahren inklusive Sanierungen in Eigenverwaltung, der strategischen Begleitung von Insolvenzverwaltern oder die Begleitung von Wertsteigerungsinitiativen zum Verbessern der nachhaltigen, operativen Profitabilität. CONSABIS arbeitet in enger Kooperation mit renommierten Fachberatungsgesellschaften zusammen und bezieht deren Expertise und Kapazität projektbezogen aktiv mit ein.
18.01.2018 - Förderung durch die Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Förderung durch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
Die Consabis GmbH ist registriert bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und hat Erfahrung in der Begleitung von vielen unterschiedlichen Unternehmen.
Wir bieten an:
- Erstberatung
- Folgeberatung
- Spezialberatung für
- Frauen mit Führungsfunktionen
- Migrantinnen und Migranten
- Unternehmer/innen mit anerkannter Behinderung
Gefördert werden ebenso Beratungen bei Unternehmen, die zur Nachhaltigkeit (auch wirtschaftliche Nachhaltigkeit) und zum Umweltschutz beitragen.
Wer wird gefördert?
Die „Förderung unternehmerischen Know-hows“ richtet sich an
- Junge Unternehmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind (Jungunternehmen) oder eine Veränderung in der Gesellschafterstruktur in den vergangen 24 Monaten hatten
- Unternehmen ab dem dritten Jahr nach der Gründung (Bestandsunternehmen)
- Unternehmen, deren wirtschaftliche Lage zu verbessern ist – unabhängig vom Unternehmensalter (Unternehmen in Schwierigkeiten)
Wobei die Unternehmen der EU-Mittelstandsdefinition für kleine und mittlere Unternehmen entsprechen müssen.
Unternehmen in Schwierigkeiten müssen mehr als die Hälfte des gezeichneten Stammkapitals infolge aufgelaufener Verluste verloren gegangen sein. Dies ist der Fall, wenn sich nach Abzug der aufgelaufenen Verluste von den Rücklagen (und allen sonstigen Elementen die im allgemeinen den Eigenmitteln des Unternehmens zugerechnet werden) ein negativer kumulativer Betrag ergibt, der mehr als der Hälfte des gezeichneten Stammkapitals entspricht.
Wie hoch ist die Förderung?
Die Höhe des Zuschusses orientiert sich an den maximal förderfähigen Beratungskosten (Bemessungsgrundlage) sowie dem Standort des Unternehmens (80 % neue Bundesländer (ohne Berlin und ohne Region Leipzig), 60 % Region Lüneburg, sonst 50 %, 90 % Unternehmen in Schwierigkeiten unabhängig von Alter und Standort).
Beispiel:
Bei jungen Unternehmen, die nicht länger als 2 Jahre am Markt sind, lautet der Fördersatz bei einer Bemessungsgrundlage von 4.000,00 Euro in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) bei 80 %. Bestandsunternehmen (ab dem dritten Jahr nach Gründung) in den neuen Bundesländern ohne Berlin und ohne Region Leipzig erhalten einen Fördersatz von 80 % von 3.000,00 Euro Bemessungsgrundlage und Unternehmen in Schwierigkeiten bekommen bei einer Bemessungsgrundlage von 3.000,00 Euro und einem Fördersatz von 90 %.
Antragstellung:
Die Antragstellung erfolgt online über die Antragsplattform des BAFA. Eine der Leitstellen prüft den Antrag vorab und informiert den Antragsteller über das Ergebnis. Erst dann darf ein Beratungsvertrag unterschrieben bzw. mit der Beratung begonnen werden. Eine rückwirkende Förderung ist ausgeschlossen.
17.05. 2017 - CONSABIS begleitet ROMACO in der Unternehmensentwicklung
Im Rahmen eines Umsatz- und Renditeprogramms hat sich ROMACO für eine Zusammenarbeit mit CONSABIS entschieden. Ziel des gemeinsamen Projektes ist die Verbesserung von Abläufen (Operative Excellence) um die Lieferzeiten im Individualgeschäft erheblich zu senken. Mehr rentabler Umsatz und reduzierte Kapitalbindung sollen dabei erreicht werden. Im Vorgehen weicht CONSABIS von dem klassischen Projektmuster ab und wählt ein Vorgehen, welches aus dem Umfeld von erfolgreichen Start Ups (Lean Start Up) bekannt wurde. Besonderheit dieses Vorgehens ist der frühe Fokus auf Umsetzung mit dem Vorteil einer frühen Wirkungsfeststellung der Entwicklungsbegleitung. Nach der kurzen Analyse- und Hypothesenphase folgt der Anwendungstest. Die positiven Entwicklungserfahrungen werden in der abschließenden Phase in das Tagesgeschäft transferiert und in der Organisation skaliert. C. Strenger, Geschäftsführer von Romaco bewertet das Vorgehen als, „pragmatisch, praxisbezogen, umsetzungsorientiert. Jeder Beteiligte wird mitgenommen. Dieses Vorgehen passt zu uns als mittelständisches Technologieunternehmen.
Romaco ist ein führender Hersteller von Verpackungsmaschinen für die Pharmaindustrie.
22.03. 2017 - Arbeitgeberverband und CONSABIS arbeiten zusammen zur Steigerung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit.
Benchmarking ist ein ideales Instrument zur Maximierung der Wettbewerbsfähigkeit. Hierbei werden kartellrechtlich korrekt die Stärken und Potentiale zwischen Unternehmen verglichen, mit dem Ziel die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Relevante Vergleichskriterien sind hierbei neben dem erzielten Preisniveau, die Aufwände für Personal, Material und Abschreibung. Dabei werden die Einflüsse aus der Produktgestaltung, die Standorte an denen die Leistung entsteht und die Produktivität, die dabei zugrunde liegt, untersucht. Insbesondere die standortabhängigen Personalaufwände sind stets eine große Analyseherausforderung. Arbeitgeberverband und CONSABIS bringen an dieser Stelle ihre Kompetenz zusammen, zum Vorteil der Mitglieder des Arbeitgeberverbandes. Dabei nutzt der Arbeitgeberverband die Erfahrung von CONSABIS, um sehr benutzerfreundlich einen kartellrechtlich korrekten Datenpool zu entwickeln. Das Ergebnis wird eine web-basierte Benchmarkumgebung sein, die zukünftig den Mitgliedern des Arbeitgeberverbandes zur Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit bereitgestellt wird. Da Benchmarking Daten und Wissen erfordert, begleitet CONSABIS zusätzlich eine Kompetenzkampagne für Unternehmer in der Anwendung von Benchmarking, ergänzt um weitere Instrumente der nachhaltigen Unternehmensentwicklung.
Arbeitgeberverband und CONSABIS GmbH vereinbaren Zusammenarbeit auf dem Fachgebiet BENCHMARKING für mehr Wettbewerbsstärke
Das Projektteam Benchmarking und der Geschäftsführer im Arbeitsgeberverband (Namen im öffentlichen Bereich ausgeblendet) gemeinsam mit Markus Urrutia, Partner, CONSABIS Gesellschaft für nachhaltige Unternehmensentwicklung m.b.H.
01.02. 2017 - Bosch fördert interne Start Up Initiativen. CONSABIS begleitet als Projektcoach und methodisch
Märkte verändern sich, sie enntwickeln sich weiter. Für ein großes Unternehmen ist es wichtig die neuen Trends rechtzeitig zu erkennen und aus diesen Trends neue Geschäftschancen zu erschließen. Dabei ist es oftmals notwendig, über bestehende Organisationsstrukturen hinweg zu denken, vorhandene Fähigkeiten neu zu nutzen. Das Ziel ist neuer profitabler Umsatz mit großer Wachstumsperspektive.
Das interne Start Up Programm von Bosch bietet hierfür genau den richtigen Rahmen und verfolgt dieses Ziel, um über innovative Geschäftsmodelle neue Erfolge zu erreichen. CONSABIS begleitet hierbei methodisch im Bereich Geschäftsmodellentwicklung und -validierung, moderierend im Umfeld agiler Organisationsentwicklung und Umsetzungsmanagement sowie durch Coaching ernannter Start Up Projektleiter. Diese belegen jedes Quartal die Rechtfertigung für den weiteren Ausbau des Start Ups und dessen Finanzierung.
Innovationszentrum - hier entstehen neue Ideen und damit die Grundlage neuer Markterfolge
20.10. 2016 - Unternehmer aus dem Mittelstand treffen sich in Coburg - Thema: "10 Gebote, die Ihren Unternehmenswert steigern"
Mittelständische Unternehmer trafen sich in der Designwerkstatt in Coburg, um Wege zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung zu erfahren. Wege, wie der Unternehmenswert erhalten und gesteigert wird. Wege wie Kontinuität und Profitabilität zusammenkommen.
Mit dem Impulsvortrag "Die 10 Gebote des Unternehmenserfolgs" stellt Markus Urrutia, Partner der CONSABIS - die Gesellschaft für Unternehmensentwicklung den Teilnehmern vor, wie sie ihre aktuellen Unternehmenswerte schnell und strukturiert erfassen, Chancen ableiten und attraktive Verbesserungen erfolgreich umsetzen".
"ich bin begeistert, wie nachvollziehbar die 10 wichtigsten Erfolgshebel dargestellt wurden. Quasi eine Bedienungsanleitung, die ich ab heute in meiner täglichen Arbeit nutzen werden" , fasst ein Teilnehmer die Inhalte des Vortrags zusammen.
Mit den 10 Geboten, strukturiert in folgenden 4 Kapitel, nachhaltige Strategie, Produkte & Marketing, Zusammenarbeit und Unternehmensplanung, stellt Herr Urrutia bewährte Werkzeuge aus seiner Praxis, für die Praxis vor.
Dabei setzt er Impulse zu den Themenfelder
- Produkte und Leistungen, die zu Ihnen passen
- mehr Wert ist, wofür der Markt bezahlt
- Umsatz ohne Kosten, das geht nicht
- nur mit einer Siegermannschaft, wird der Erfolg gelingen
17.09. 2016 - 12. Alumnitreffen – Die 10 Gebote für ein erfolgreiches Unternehmen
Das 12. Alumnitreffen der Ratinganalysten und Restrukturierungsmanager der TH-Nürnberg fand in Tübingen statt. Es wurde von Teilnehmern aus ganz Deutschland besucht.
Neben Professor Dr. Fischer und Professor Dr. Krehl referierte Markus Urrutia, Partner der CONSABIS - die Gesellschaft für Unternehmensentwicklung zu dem Thema „Erfolgshebel für eine nachhaltig, profitable Unternehmensentwicklung“. In seinem Vortag mit dem Titel „Business Performance Management: Unternehmensentwicklung analog IDW S6!“ stellte er die Hebel für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung in Form der „10 Gebote für den Unternehmer“ dar. Er belegte, dass Unternehmensentwicklung ein transparentes, strukturiertes, nachvollziehbares Handwerk ist, das bei entsprechender Methodenkompetenz durch den Unternehmer selbst, oder durch die Führungskräfte eines Unternehmens, konsequent angewandt werden kann.
Dafür präsentierte Markus Urrutia den Zuhörern ein analoges Vorgehen gemäß IDW S6, wie es auch bei Wirtschaftsprüfern häufig zum Einsatz kommt. Es zeigt in sieben Themenfeldern ein Vorgehensmuster zum Begleiten von Maßnahmen zur positiven Entwicklung des Unternehmenswertes auf.
Abgerundet wurden die Inhalte durch die Darstellung eines praktischen Anwendungsfalles in gemeinsamer Präsentation mit dem Personalstrukturentwickler Wolfgang Andrich, von Aveco Consult.
Prof. Dr. Fischer, Prof. Dr. Krehl, Markus Urrutia (von l.n.r.) referierten zu den Themen: Rating, Unternehmensbewertung und Business Performance Management beim Treffen der durch die GSO zertifizierten Ratinganalysten und Strukturierungsmanager
18.08. 2016 - CONSABIS saniert erfolgreich – Eigenverwaltung als Instrument zur Unternehmenswertentwicklung gewählt
- Alle 24 Arbeitsplätze gesichert
- CONSABIS leitet Restrukturierungsprozess in Zusammenarbeit mit Pluta und CONCENTRO
Die Restrukturierungsexperten der CONSABIS GmbH und der PLUTA Rechtsanwalts GmbH haben gemeinsam mit der Geschäftsführung eine Nachfolgelösung für die pbp Preissinger GmbH & Co. KG erzielt. Mit Wirkung zum 16. August 2016 übernimmt die TEFELEN GmbH den operativen Geschäftsbetrieb im Rahmen einer übertragenden Sanierung. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Der Geschäftsbetrieb wird nahtlos fortgeführt. Nach einer Umfirmierung soll auch „Preissinger“ wieder Bestandteil der Unternehmensbezeichnung werden.
Die TEFELEN GmbH ist eine neugegründete Tochtergesellschaft an der unter anderem ein Schweizer Technologieunternehmen beteiligt ist. Vorausgegangen ist ein umfassender Restrukturierungsprozess in Form von Prozessoptimierungen, der Stärkung des Vertriebs sowie Kosteneinsparungen und einer Bestandsreduzierung. Im Rahmen der Eigenverwaltung ist es gelungen, Bestandskunden zu sichern und neue Aufträge zu generieren.
Für CONSABIS war der Restrukturierungsmanager Markus Urrutia tätig. Für PLUTA die Sanierungsexperten Peter Roeger sowie Ludwig Stern. Die Eigenverwaltung wurde von Rechtsanwalt Robert Wartenberg von Raab & Kollegen als Sachwalter überwacht. Spezialisten der Concentro Management AG haben den M&A-Prozess begleitet.
„Ich freue mich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, dem Unternehmen in kurzer Zeit eine tragfähige Zukunftsperspektive zu eröffnen. Mein Dank gilt den Mitarbeitern, die mit uns an einem Strang gezogen haben. Gleiches gilt für alle Kunden und Lieferanten, die dem Unternehmen treu geblieben sind und damit maßgeblich zur positiven Entwicklung beigetragen haben“, so der Restrukturierungsmanager Markus Urrutia von CONSABIS. „Die Durchführung des Verfahrens in Eigenverwaltung hat die marktnahe Sanierung ermöglicht und die Basis für den erfolgreichen Asset Deal geschaffen“, ergänzt der Sanierungsexperte Peter Roeger.
Das Amtsgericht Bamberg hat den im April 2016 gestellten Antrag auf Eigenverwaltung Anfang Juli bestätigt und das Hauptverfahren eröffnet. Während der gesamten Verfahrensdauer ist es gelungen, den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortzuführen.
pbp Preissinger ist ein hochspezialisiertes Unternehmen für Entwicklung und Konstruktion im Bereich der Elektrotechnik. Das Unternehmen wurde bereits 1985 gegründet. Es ist unter anderem Komplettanbieter für Stromschienensysteme und deckt alle Bereiche von Stromschienenanwendungen ab. Das Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrung und umfangreiches Fachwissen. In der Branche ist pbp Preissinger weltweit für seine hohen Qualitätsstandards und seine Flexibilität bei der Erfüllung individueller Systemlösungen bekannt.
Informationen zum Verfahren:
Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen in der Krise. Das Unternehmen darf unter Aufsicht eines Sachwalters und meistens unterstützt durch erfahrene Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch die Krise führen. Nach einem 2-3 monatigen Vorverfahren mündet es in einem Hauptverfahren, in dem die Gläubiger ihre Forderungen anmelden können.
CONSABIS - GmbH
CONSABIS- die Gesellschaft für Unternehmensentwicklung begleitet Unternehmen auf dem Weg zu einem gesteigerten Unternehmenswert. Je nach Ausgangslage kommen erprobte Vorgehensmuster zur Anwendung, sei es die Projektsteuerung bei Sanierungsverfahren inklusive Sanierungen in Eigenverwaltung oder die Begleitung von Wertsteigerungsinitiativen zum Verbessern der nachhaltigen, operativen Profitabilität. CONSABIS arbeitet in enger Kooperation mit renommierten Beratungsgesellschaften zusammen und bezieht deren Expertise und Kapazität projektbezogen aktiv mit ein.
14.07.2016 - Aussichtsreiche Investorengespräche bei pbp Preissinger
Geschäftsbetrieb in Eigenverwaltung läuft gut
Die pbp Preissinger GmbH & Co. KG kann ihre Sanierung im Rahmen der Eigenverwaltung planmäßig fortsetzen. Das Amtsgericht Bamberg hat den Antrag des Unternehmens vom April auf Eigenverwaltung bestätigt und das Hauptverfahren am 1. Juli 2016 eröffnet. Das 1985 gegründete Unternehmen ist Spezialist und Komplettanbieter für Stromschienensysteme. Zum Kundenstamm zählen große Industriekonzerne aus Europa, Amerika und Asien.
Im Rahmen der Eigenverwaltung setzt das Unternehmen gemeinsam mit dem erfahrenen Sanierungsexperten Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH sowie dem Restrukturierungsmanager Markus Urrutia von der CONSABIS GmbH einen umfassenden Restrukturierungsprozess um. Zu den Maßnahmen zählen Prozessoptimierungen, die Stärkung des Vertriebs sowie Kosteneinsparungen und Bestandsreduzierung. Sachwalter ist Rechtsanwalt Robert Wartenberg von Raab & Kollegen Rechtsanwälte, der das Verfahren überwacht.
„Der Geschäftsbetrieb läuft gut. Unsere Kunden und Geschäftspartner halten uns die Treue. Daher können wir in dem laufenden Verfahren optimistisch in die Zukunft blicken“, erklärt Geschäftsführer Stefan Preissinger.
In den vergangenen Monaten konnte pbp Preissinger bestehende Aufträge sichern und neue Projektierungsaufträge gewinnen. Zudem gelang es dem Unternehmen, alle wichtigen Kunden zu halten. Angesichts dieser erfreulichen Entwicklung mussten auch keine Kündigungen ausgesprochen werden.
Derweil hat das Unternehmen einen Investorenprozess in die Wege geleitet. „Wir führen aussichtsreiche Gespräche mit mehreren Interessenten. Unser Ziel ist eine nachhaltige Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeiter unter anderem durch weiteren Ausbau der Marktposition und strategischer Vervollständigung des angebotenen Leistungsprofils“, so Markus Urrutia von CONSABIS. Begleitet wird der M&A-Prozess von den Spezialisten von Concentro.
14.04.2016 - PLUTA und CONSABIS: pbp Preissinger beantragt Eigenverwaltung – umfassende Sanierungsmaßnahmen geplant
- Betrieb läuft normal weiter
- PLUTA und CONSABIS beraten Restrukturierungsprozess
Breitengüßbach, 13. April 2016. Die pbp Preissinger GmbH & Co. KG hat gestern beim Amtsgericht Bamberg einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Grund für diesen Schritt sind strukturelle Vertriebsprobleme sowie der Zahlungsausfall eines Großkunden im vergangenen Jahr.
Im Rahmen der Eigenverwaltung wird das Unternehmen gemeinsam mit dem erfahrenen Sanierungsexperten Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH sowie dem Restrukturierungsmanager Markus Urrutia von der CONSABIS GmbH einen umfassenden Restrukturierungsprozess umsetzen. Dazu zählt unter anderem eine konsequente Prozessoptimierung, um etwa den Vertriebsbereich nachhaltig zu stärken. Zeitgleich sollen auch Investorengespräche geführt werden. Ziel aller Beteiligten ist die umfassende Sanierung des Unternehmens sowie der Erhalt der Arbeitsplätze. Zum Sachwalter bestellte das Amtsgericht den Rechtsanwalt Robert Wartenberg von der Kanzlei Raab & Kollegen Rechtsanwälte.
„Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. Unsere Kunden und Geschäftspartner können wie gewohnt auf die Qualität unserer Produkte vertrauen“, betont der Geschäftsführer Stefan Preissinger.
„In der Eigenverwaltung liegt die Chance das Unternehmen wieder zukunftsfähig aufzustellen“, so Peter Roeger von der Kanzlei PLUTA. Markus Urrutia von CONSABIS ergänzt: „Es freut mich, dass alle Beteiligten bereit sind, nach vorne zu sehen. Das Unternehmen verfügt über ein starkes, zielorientiertes Team. Mitarbeiter und Geschäftsführung verfolgen die gleichen Ziele“.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 22 hochqualifizierte Mitarbeiter. Im Rahmen der Sanierung in Eigenverwaltung wird eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet. Die Gehälter der Mitarbeiter sind damit über das sogenannte Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.